Wanderungen im Dreisamtal
Das sanfte Dreisamtal hat es in sich, hier lässt sich in Ruhe auftanken. Eine Rundwanderung, ausgeschildert mit der gelben Raute, startet an der Tourist-Info in Kirchzarten; vom Ende der Fußgängerzone aus sehen wir die Bäckerei Steimle an der Freiburger Straße und folgen dort dem Hinweisschild „Zum Kurhaus“. Der Fußweg läuft nun an einem beschaulichen Bach entlang, am Oberlauf des Krummbachs, bekannter als Zastlerbach, dessen mittlerer Abschnitt Osterbach heißt. Nach und nach geht es vorbei an der alten „Kienzlerschmiede“ mit ihren in die Jahre gekommenen Mühlrädern sowie am Dreisambad und am Campingareal (das einen guten Ruf hat). Beim Minigolfplatz wird die Straße überquert, links zeigt sich zuletzt das Schulzentrum, hier dann direkt wieder auf den Weg am Bach entlang. Bei der ersten Möglichkeit links abbiegen (gelbe Raute) und schon sehen wir den Spielplatz am Giersberg und entdecken bald zwei Kneipp-Wasserbecken, ein begehbares für die Beine, ein anderes um die Arme einzutauchen – im Sommer eine vortreffliche Kühlung. Oberhalb dieses kleinen Vergnügungsparks beginnt – biegt man nach links ab – ein christlicher Stationenweg; dieser geleitet zur Giersbergkapelle und zur Pilgergaststätte St. Laurentius, die bestes Essen, Vesper und Kuchen bereithält; bei entsprechendem Wetter lässt sich auf einer Terrasse mit Weitblick sitzen. Doch diese Tour ist nur eine gemächliche Runde, bei der man sich auf seine Sünden besinnen kann.
Solange wir aber noch nicht fußlahm sind, gehen wir vom Spielplatz aus in die andere Richtung, biegen nämlich oberhalb nach rechts auf einen Waldweg (gelbe Raute/Wegweiser „Ob den Rainmatten“), der nach Oberried führt; bis zur dortigen Klosteranlage mit Wallfahrtskirche Mariä Krönung und Kräutergarten dürfen wir noch ein Weilchen durch die frische Luft flanieren und dabei den herrlichen Garten schon in der Phantasie ausmalen: Dort angekommen präsentiert er sich in einem klösterlich umfriedeten Gelände, geteilt in vier Segmente, im Zentrum eine Kräuterspirale, umgeben von einheimischen Bäumen und Rosenstauden – je nach Jahreszeit variiert der Pflanzenwuchs. Hier befinden wir uns in der Ortsmitte von Oberried, in der nebenan die „Klosterschiire“ steht, wie sie auf alemannisch genannt wird, deren Geschichte bis weit in das 17. Jahrhundert zurück reicht. In den Jahren 2010/2011 wurde das Bauwerk geschmackvoll restauriert und zum Bürger-, Kultur- und Gemeindehaus umgebaut.
Auf den Rückweg führt zunächst eine schmale Straße in Richtung Kirchzartens Ortsteils Dietenbach, wo bald der Jungbauernhof auftaucht, mit Bio-Hofladen, Ferienwohnungen und Angebot für Melkseminare (www.jungbauernhof-kirchzarten.de). Umgeben von den Tausendern Feldberg, Schauinsland und Hinterwaldkopf starten in der Gegend wiederum viele Rad- und Wanderwege. In nächster Nähe liegt auch – linkerhand bergauf – der Ruhbauernhof mit Ferienwohnungen und Café Lilli, das u.a. hausgemachtes Eis bereit hält sowie einen Selbstbedienungsladen mit landwirtschaftlichen Bio-Produkten, der rund um die Uhr geöffnet ist. Und selbstverständlich leben dort viele Tiere gemeinsam, Hühner, Kühe, Schweine, Hasen, Pferde, Shetland-Pony, Esel sowie eine „Lamabande“; all dies und ein Spielplatz machen den Ort geradezu ideal für Ausflüge mit Kindern (www.ruhbauernhof.de).
Auf dem letzten Stück zurück geht es schließlich vorbei am Gasthaus zum Rössle (www.gasthausroessle.de) und am Spielplatz Engenwald, beide in der Dietenbachstraße, zurück zum Kurgebiet in Kirchzarten. Eine beschauliche, wenig anstrengende Wanderung mit vielen Möglichkeiten zum Pausieren und Auftanken; etwa 9 km lang, Aufstieg 103 Meter, 2-3 Stunden.
Cornelia Frenkel
Bildquellen
- Die Klosteranlage in Oberried mit der Wallfahrtskirche Mariä Krönung: © Tourist-Info Kirchzarten
- Blick über Oberried und Kirchzarten: © Tourist-Info Kirchzarten