Allgemein

Der Dichter Johann Peter Hebel

Kalendergeschichten
Hebels zweites bekanntes Werk sind seine Kalendergeschichten, die er für den Rheinländischen Hausfreund verfasste. Der alte lutherisch-badische Landkalender hatte Anfang des 19. Jahrhunderts Absatzschwierigkeiten, und Hebel war Mitglied einer Kommission, die Verbesserungsvorschläge erarbeiten sollte. Im Laufe der Diskussionen wurde Hebel schließlich Redakteur für den neuen Kalender, der den Namen Rheinländischer Hausfreund trug und erstmals 1807 erschien. Eine der wichtigsten Neuerungen des Hausfreundes war der vergrößerte Textteil, in dem „lehrreiche Nachrichten und lustige Geschichten“ veröffentlicht wurden. Hebel selbst verfasste jedes Jahr etwa 30 dieser Geschichten und hatte somit maßgeblichen Anteil am großen Erfolg des Hausfreundes. 1811 erschien obendrein das Schatzkästlein des rheinischen Hausfreundes, eine Sammlung der interessantesten Kalendergeschichten. Weitere Auflagen folgten 1816 und 1827. Hebels Geschichten erzählten Neuigkeiten, kleinere Geschichten, Anekdoten, Schwänke, abgewandelte Märchen und Ähnliches. Sie dienten der Unterhaltung, ließen den Leser aber auch eine Lehre aus dem Text ziehen. Die wohl bekanntesten Kalendergeschichten Hebels sind „Unverhofftes Wiedersehen“ und „Kannitverstan“. Nach Ansicht Ernst Blochs ist Erstere „die schönste Geschichte der Welt“. 1815 kam es jedoch zum Streit, da Hebels Kalendergeschichte „Der fromme Rat“, die von Katholiken teilweise als anstößig empfunden worden war, aus dem Kalender entfernt wurde. In der Folge verfasste Hebel deutlich weniger Kalendergeschichten als in früheren Jahren.

Das 'Hebelhuus', das Heimathaus von Johann Peter Hebel in Hausen i.W. - Quelle: Wikipedia
Das 'Hebelhuus', das Heimathaus von Johann Peter Hebel in Hausen i.W. - Quelle: Wikipedia

Biblische Geschichten
Nach den Kalendergeschichten engagierte sich Hebel sehr beim Entwurf für ein neues biblisches Schulbuch für den evangelischen Religionsunterricht. Hebel fertigte ein Gutachten an, in dem er für das neue Lehrwerk mehrere Kriterien aufstellte: Es sollte einen klaren und einfachen Satzbau und eine spannende Erzählweise der biblischen Berichte aufweisen und dabei das Alter der jugendlichen Leser – zwischen zehn und vierzehn Jahren – berücksichtigen. Schließlich erhielt Hebel selbst den Auftrag, ein solches Buch zu verfassen. In fünfjähriger Arbeit entstanden die Biblischen Geschichten, die 1824 veröffentlicht wurden und bis 1855 Lehrbuch waren.

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Video: Johann Peter Hebel: „Sonntagsfrühe“ auf alemannisch
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