Genregrenzen sprengen: Das Zelt-Musik-Festival in Freiburg wird 40 Jahre alt und lädt im Juli und August zu zahlreichen Konzerten ein
Im 40. Jahr lädt das Zelt-Musik-Festival vom 17. Juli bis 4. August zu einem fulminanten Programm auf den Haupt- und Nebenbühnen ein.
Eröffnet wird am 17. Juli, 20 Uhr mit der hannovranischen Band Jeremias im Zirkuszelt. Im September veröffentlichte die Band ihr zweites Album „Von Wind und Anonymität“, in das die Musiker vielschichtige Poesie packten: „Der Wind kann zerstören, aber auch ein Segelboot über den Ozean treiben…“ – der Longplayer landete auf dem dritten Platz der Album-Charts und katapultierte die Band auf ein ganz neues Level. Um 20.30 Uhr betritt Voodoo Jürgens die Bühne des ehemaligen Spiegelzeltes. Geschichten von Außenseitern, Gaunern, Verlierern und abgehängten Antihelden, Wiener Schmäh und Tiefsinn verbindet der Künstler in seiner Musik – sein Debüt-Album „Ansa Woar“ (2016) erlangte den Goldstatus, danach ging es kontinuierlich bergauf.
Ein Best-Of des liebenswürdigen und urkomischen Alfons, traditionell mit organgener Trainingsjacke und Plüschmikro unterwegs, gibt‘s am 18. Juli, 20 Uhr im Zirkuszelt (ausverkauft). Nebenan betreten Giant Rooks um 21 Uhr die Bühne. Die deutsche Art-Pop-Band gilt als Hoffnungsträger der deutschen Musikszene – im Februar erschien ihr zweites Album „How Have You Been“.
Am 19. Juli, 19.30 Uhr starten Tränen im kleinen Badische-Zeitung-Zelt in den Abend. Die Newcomer Gwen Dolyn und Steffen Israel aus Leipzig sind (noch) ein Geheimtipp für Indiefans. Um 20 Uhr feiern Versengold ihre 20-jährige Erfolgsgeschichte im Zirkuszelt. Die sechs Folkrocker überraschen mit ihrer Dynamik, mit der sie auch noch nach zwei Jahrzehnten ihr Publikum begeistern.
Mit unpolierter Ehrlichkeit und stampfender Energie treten die fünf Jungs von Kaffkiez am 20. Juli, 20 Uhr auf die Bühne des Zirkuszeltes – eine Indie-Party, die man nicht verpassen sollte. Zu viel Gitarren für Rap, zu viel Grunge für Indie und zu poppig für Rock. Stagedives? Na klar. Traurigkeit? Wohl eher fröhliche Melancholie – das ist Lostboi Lino, der am 20. Juli, 20.30 Uhr im kleinen Zelt über Liebe, Verlust und Selbstfindung musiziert und Genregrenzen gekonnt verwischt.
Tagsdrauf, gleicherorts kommen um 20.30 Uhr The Great Guitars auf die Bühne: Ihr buntes Erbe reicht bis in die 1970er Jahre zurück, als die legendären Jazz Gitarristen dieser Ära durch die Welt tourten und gemeinsam Aufnahmen machten.. Die Klassik-Abende haben auf dem ZMF eine lange Tradition und sind seit dem ersten Festival Bestandteil des Festivalprogramms. Und so feiert auch dieser Abend seinen Geburtstag, ab 19 Uhr im Zirkuszelt. Eröffnet wird das Konzert vom Philharmonischen Orchester Freiburg unter der Leitung von Generalmusikdirektor André de Ridder.
The Cat Empire begeistern am 22. Juli, 20 Uhr im Zirkuszelt: mit neuen und alten Gesichtern startet die Formation mit musikalischer Neugier in ein neues Kapitel. Ihr neuntes Studioalbum „Where The Angels Fall“ ist vollgepackt mit explosiven, vielfältigen Klängen und pulsierender Energie, neben intimen und aufrichtigen Momenten. Im Badische-Zeitung-Zelt dürfen sich Fans auf die zweifache Grammy-Gewinnerin Suzanne Vega freuen, die sich zu einer der Hauptfiguren des Folkmusic-Revivals der frühen 1980er Jahre entwickelte.
Einer der wohl auffälligsten Namen des diejährigen Lineups ist Tokio Hotel – die Kultrband mit den Brüdern Tom und Bill Kaulitz tritt am 23. Juli, 20 Uhr im Zirkuszelt auf. Nouvelle Vague, das renommierte Bossa-Nova-Projekt, das 2003 von Marc Collin und dem verstorbenen Olivier Libaux gegründet wurde, hat sich in den letzten zwei Jahrzehnten zu einem musikalischen Phänomen entwickelt – so verspricht das Konzert am 23. Juli, 20.30 Uhr im ehemaligen Spiegelzelt ein besonderes Erlebnis zu werden.
Calexico haben den größten Teil ihrer langjährigen Karriere damit verbracht, das staubige musikalische Grenzland des amerikanischen Südwestens zu erkunden und einzigartige, cinematische Sounds zu schreiben – am 24. Juli, 20 Uhr sind sie im Zirkuszelt live zu hören. Mine gehört zu den jungen Stimmen gegenwärtiger Musik in Deutschland. Mit ihrem fünften Album „Baum“ geht sie 2024 auf Tour und macht am 24. Juli, 20.30 Uhr Halt im kleinen Zelt.
Clueso, ein gern gesehener Gast auf dem ZMF, kommt zurück und steht am 25. Juli, 20 Uhr bereits zum fünften Mal auf der Bühne des Zirkuszeltes (ausverkauft). Um 19 Uhr wird es humorvoll im Badische-Zeitung-Zelt. Wladimir Kaminer verzaubert das Publikum mit Witz, fesselnden Geschichten und seinem russischen Charme.
Nach zehn Jahren mit ihrer Band gehen Caro und Daniel von Glasperlenspiel nun zu zweit auf Tour – im Zentrum steht nun das hemmungslose Tanzen. Zu hören am 26. Juli, 20.30 Uhr im kleinen Zelt. Um 20 Uhr stehen wahre Stars im Zirkuszelt: Mando Diao gehört mittlerweile zu einer angenehmen Konstante im Musikbusiness, 2023 wurde Mando Diao sogar in die Swedish Music Hall of Fame aufgenommen.
Ihren persönlichen Jan-Moment haben quasi alle, die in den letzten gut 30 Jahren nicht unter einem Stein gelebt haben und einen gepflegten Beat zu schätzen wissen. Ob Alt-68er und 187er. Rap-Nerd oder Rabe- Socke-Fan. Alte Schule, Gen-Z oder ganz egal. Niemand hat Musik in diesem Land so geprägt wie Jan Delay. Am 27. Juli, 20 Uhr spielt der Ausnahmekünstler im Zirkuszelt (ausverkauft). Um 20.30 Uhr betritt nebenan Tua die Bühne. Seit fast 20 Jahren ist er eine echte Ausnahmeerscheinung in der deutschen Musikwelt. Sein Album „Grau“ ist ein unwahrscheinlicher Deutschrap-Klassiker, der das Genre endgültig in eine neue Ära überführte: melodisch, vielschichtig, voller emotionaler Zwischentöne. Zuletzt verarbeitete Tua mit seinem selbstbetitelten Album Themen wie die Paranoia der Vorstadt, die Brüche einer bedingungslosen Liebe oder den Tod seines Vaters. Das Album „Eden“ schließt genau dort an, aber mit einem anderen Blick auf den Lauf der Dinge.
Der in Simbabwe geborene und in England aufgewachsene Kelvin Jones hat eine eindrucksvolle Reise hinter sich. Seine Kunst ist ein Eintauchen in seine europäischen und afrikanischen Einflüsse. Ein Forschen und Finden in Form von Musik. In 2024 ist das ein bisschen funky, ein bisschen retro, irgendwo zwischen tanzbarem Pop und den treibenden Afrobeats aus Kelvins Heimat. Zu erleben am 28. Juli, 20 Uhr im Zirkuszelt. Im Badische-Zeitung-Zelt steht Dekker um 20.30 Uhr mit seinem dritten Soloalbum „Future Ghosts“ im Gepäck auf der Bühne.
Auf die A-cappella-Nacht 2024 dürfen sich Fans am 29. Juli, 19.30 Uhr im Zirkuszelt freuen. Mit dabei sind die Ringmasters und Anders. Um 20 Uhr tritt der für seinen satirischen und oft bissigen Humor bekannte Kabarettist, Liedermacher und Schauspieler Rainald Grebe gemeinsam mit seiner Band die Kapelle der Versöhnung im ehemaligen Spiegelzelt auf.
120 Jahre SC Freiburg wird am 30. Juli, 20 Uhr im Zirkuszelt (ausverkauft) gefeiert. Nebenan betreten The Busters um 20.30 Uhr die Bühne. Um dem tobenden Wahnsinn dieser Welt entgegenzuwirken, besinnt sich die deutsche Ska-Band auf die sanfte Kraft der Liebe.
Nach ihrer Gründung 2011 haben Kettcar die deutsche Musikszene maßgeblich geprägt. Sie präsentieren sich auf der Bühne energiegeladen, wobei Erik Langers, Reimer Bustorffs, Christian Hakes und Lars Wiebuschs eine musikalische Kulisse schaffen, die sich perfekt mit den Texten vereint. Zu hören am 31. Juli, 20 Uhr im Zirkuszelt. Im Badische-Zeitung-Zelt spielen El Flecha Negra um 20.30 Uhr: südamerikanische Roots treffen auf Karibische Leichtigkeit, torkelnde Chicha Gitarren auf glasklare Trompeten Sätze.
Der Schweizer Musiker Faber ist bekannt für seine eindringlichen Texte und facettenreichen Melodien. Davon darf sich das Publikum am 1. August, 20 Uhr im Zirkuszelt überzeugen. Die charismatische Schweizerin Nicole Bernegger verzaubert mit ihrer kraftvollen Stimme ab 20.30 Uhr im ehemaligen Zirkuszelt.
Marisa Monte ist eine der herausragendsten Musikerinnen Brasiliens und eine faszinierende Persönlichkeit in der Welt der Musik. Geboren am 1. Juli 1967 in Rio de Janeiro, hat sie im Laufe ihrer Karriere die Grenzen der brasilianischen Musik ständig erweitert und dabei ein breites Spektrum an Stilen erkundet, von traditionellem Samba und Bossa Nova bis hin zu zeitgenössischem Pop und experimenteller Musik. Dieses musikalische Feuerwerk dürfen Besucher:innen des Zirkuszeltes am 2. August, 20 Uhr miterleben. Um 19.30 Uhr betritt nebenan Elif die Bühne. Sie gehört zu den wohl meistbeachteten Newcomerinnen unserer Zeit, die mit ihren gefühlvollen Texten Gänsehaut garantiert.
Rockmusik ist tot? Bilderbuch melden sich zur Rettung: Am 3. August, 20 Uhr stehen die Österreicher im Zirkuszelt und zeigen, was Rock heute noch alles kann. Levin Liam spielt um 20.30 Uhr im Badische-Zeitung-Zelt. Mit 5 Jahren nimmt Levin Geigenunterricht, steigt in der Jugend aufs Klavier um, beginnt eigene Instrumentalstücke zu arrangieren. Hier widmet er sich den verschiedensten Genres, kursiert und vereint augenscheinlich inkompatible Stile: von Neoklassik und Pianokomposition bis hin zu Hip-Hop und RnB.
Eine Grande Dame der Musikwelt reist am 4. August, 20 Uhr nach Freiburg. Im Zirkuszelt wird Anastacia begrüßt, die mit ihrer unvergleichbaren Stimme und kraftvollen Musik seit Jahrzehnten das Publikum begeistert. Um 20.30 Uhr trifft dann das Lumpenpack im ehemaligen Spiegelzelt (ausverkauft) ein.
Tickets: www.zmf.de
Bildquellen
- Genregrenzen sprengen: Das Zelt-Musik-Festival in Freiburg wird 40 Jahre alt und lädt im Juli und August zu zahlreichen Konzerten ein: © Klaus Polkowski