Das Textilmuseum Brennet zeigt Geschichte der Textilindustrie
In der kleinen Stadt Wehr im Landkreis Waldshut lässt sich ein Stück regionale Textilgeschichte entdecken. Auf über 1000 Quadratmetern Ausstellungsfläche lässt sich die Geschichte der Textilindustrie Südbadens und der damit einhergehenden Brennet GmbH entdecken. Beginnend mit dem 18. Jahrhundert präsentiert das Textilmuseum Brennet auf vier Etagen eine beeindruckende Familien- und Regionalgeschichte, die das Leben der Region bis heute beeinflusst. Doch die Präsentation des Museums beschränkt sich nicht nur auf die Brennet GmbH, vielmehr greift das Textilmuseum die Geschichte der Textilindustrie im Allgemeinen auf, vom Lieferanten bis hin zum Produzenten regionaler Artikel.
Im Herrenhaus des ehemaligen Hammerwerksdirektors präsentieren die Ausstellungsstücke verschiedene Firmen aus der südbadischen Textilindustrie und zeichnen ein Bild der gemeinsamen Arbeit, unter anderem auch mit Betrieben aus anderen Gewerben wie beispielsweise einer Papierfabrik oder Druckerei.
Das ehemalige Laborantenhaus beherbergt heute auf vier Stockwerken die Geschichte der Brennet AG ab dem 19. Jahrhundert und erstellt einen beeindruckenden Dialog zur Entwicklung der südbadischen Textilindustrie. Lebendig gestaltet zeigt das Textilmuseum Brennet außerdem typische Situationen der Textilproduktion. Viele originale Maschinen, Werkzeuge, Textilien, farbige Musterbücher und originale Fotografien zeigen das Leben und die Arbeit rund um den Betrieb.
Besonders interessant sind drei Szenen aus der Hotzenwälder Spinnerei und Zeuglehausweberei. In der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts hat die Hausspinnerei eine wahre Blütezeit erlebte. Getragen wurde diese Zeit von einem besonderen Webstuhl. Von ungefähr 1810 bis zur Einführung von mechanischen Webstühlen in der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts wurden Baumwohlstoffe auf dem sogenannten Hotzenwald hergestellt. Der im Eingangsbereich des Textilmuseums aufgestellte Görwihler Holzwebstuhl war noch um 1880 im Einsatz und ist ein Zeuge dieser Zeit.
Eine Fotografieserie von Dr. Paul Wolff aus dem Jahr 1941 dokumentiert außerdem auf eine lebendige Art und Weise die Produktion der MBB und das soziale Umfeld zu dieser Zeit.
Neben der Textilgeschichte zeigt das Museum außerdem eine umfangreiche Kunstsammlung der Wehrer Künstlergeneration des 20. Jahrhunderts. Präsentiert werden Künstler wie zum Beispiel Alfons Glattacker, Ernst Honigberger oder Elena Romanzin, ebenso einige Maler aus der Bad Säckinger Kunstszene. Ein Geheimtipp sind die Gemälde der renommierten Künstler Hans Thoma und Käthe Kollwitz, die ebenfalls im Textilmuseum Brennet zu bestaunen sind.
Zum Abschluss eines besonderen Museumsbesuches bietet das hauseigene Musuemscafé eine Vielzahl an leckeren Köstlichkeiten in historischem Ambiente.
Öffnungszeiten: jeden 2. und 4. Sonntag im Monat
14 – 17 Uhr
Infos: www.textilmuseum-der-brennet.de
Bildquellen
- Das Textilmuseum Brennet: Brennet