Allgemein

Badenweiler – Ein „raffiniert humaner“ Ort

Geographische Besonderheiten
Badenweiler befindet sich in der wärmsten Ecke Deutschlands, von Frankreich und der Schweiz jeweils nur 30 Minuten entfernt. Das macht sich an kulinarischen Einflüssen bemerkbar und bietet viele Attraktionen für Ausflüge. Badenweiler, zwischen den Höhen des Schwarzwalds, neben dem idyllischen Markgräflerland und der weiten Rheinebene: „Glückliches Land, wo der Wein vor der Kulisse des Schwarzwaldes reift“, begeisterte sich bereits J. Wolfgang von Goethe. „Himmlische Landschaft“ betitelte René Schickele eine Sammlung von Skizzen und Naturbildern die Region betreffend.

Römische Badruine

Wanderbegeisterten wird hier viel geboten. Badenweiler ist idealer Ausgangspunkt für Tagestouren, aber auch für fernere Ziele; ein 350 km langes Wegenetz, gut ausgeschildert, kann Wanderer hinauf in die Berge führen oder hinab in die stillen Täler des Schwarzwalds. Herrliche Ausblicke und Landgasthäuser laden zum Verweilen ein. „Hausberg“ ist der Hochblauen, von dessen Gipfel (1.165 m) man an klaren Tagen bis zu den Alpenketten sieht oder bis zu den Vogesen.

Kultur
Mitte des 19. Jahrhunderts begann Badenweilers Blütezeit als Kurbad von Weltruf. Ein Kurhaus wurde zum Mittelpunkt des Ortes. Prächtige Jugendstilbauten und das „Markgrafenbad“ sind Zeugen dieser glanzvollen Zeit. Großherzog Friedrich I. von Baden (1826-1907) unterhielt hier seine Sommerresidenz. Um zu gesunden und Energie zu tanken, begab sich auch Hermann Hesse mehrfach nach Badenweiler. Dies dokumentiert erstmals ein Buch mit diesbezüglich überraschenden Briefen und autobiographischen Texten, kenntnisreich von Literaturexperten und Medizinern kommentiert.

Großherzögliches Palais

In Badenweiler ließ sich Hesse von dem Arzt und Forscher Dr. Albert Fraenkel therapieren, dessen Intelligenz, „Weitherzigkeit und gütige Teilnahme“ er in den höchsten Tönen rühmt; er behandle „nicht Krankheiten, sondern Menschen“. Tatsächlich wurde Fraenkels „diätetische Kuranstalt“ von Patienten aus aller Welt aufgesucht. Er wirkte in der Jugendstilvilla „Hedwig“, in der auch die Alltagsdinge dem Wohlbefinden dienten und eine Atmosphäre von Kunst und Schönheit die seelische Gesundung fördern sollte. Denn an seelischem Leid litten die Patienten oft mehr als an körperlichen Gebrechen. Hesse beleuchtet die Künste des innovativen Mediziners in der Erzählung „Haus des Friedens“. Auch für Karl Jaspers war dieser Arzt, dessen ganzheitliche Prinzipien bis heute tradiert werden (www.villa-hedwig.de), ein Vorbild.

[sniplet Tabelle]

Ein kulturhistorischer Rundweg verbindet mit Texttafeln die wichtigsten Orte in Badenweiler, den römischen, botanischen, sportlichen und literarischen Kurort im Dreiländereck.

Autorin: Cornelia Frenkel

[print_link]