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BW-Tourismus startet Projekt „Grüner Süden“

STUTTGART. Natur aktiv erleben und erkunden und gleichzeitig verantwortungsvoll und schonend mit ihr umzugehen, das ist für immer mehr Menschen ein Kriterium bei der Urlaubswahl. Naturnahe und umweltverträgliche Urlaubsformen stoßen auf ein stark wachsendes Interesse.

Die Tourismus Marketing GmbH Baden-Württemberg (TMBW) trägt dieser Entwicklung jetzt Rechnung und startet das Projekt „Grüner Süden“, das touristische Angebote aus den Bereichen Naturerlebnis, umweltfreundliche Mobilität, klimaverträgliche Unterkünfte sowie nachhaltige regionale Produkte und Küche zusammenführt und für den Gast erlebbar macht.

Ziel des in Deutschland bisher beispiellosen Projekts, so erläuterte TMBW-Geschäftsführer Andreas Braun bei einem Pressegespräch in Stuttgart, sei es, dem Baden-Württemberg-Urlauber in allen Regionen des Landes ein möglichst umfassendes und attraktives Angebot für einen „grünen Urlaub im Süden“ machen zu können.

Im ersten Schritt werde das Projekt gemeinsam mit „Musterregionen und -organisationen“ angestoßen und vorangetrieben, für die das Thema naturnaher Urlaub schon bisher eine wichtige Rolle spielt. Zum Beispiel mit dem Biosphärengebiet Schwäbische Alb – aber auch mit dem Hochschwarzwald habe man sich auf eine enge Zusammenarbeit geeinigt. „Natürliche Partner“ seien zudem die baden-württembergischen Naturparke, für die die Zusammenführung von Nachhaltigkeit und Tourismus ein wichtiger Bestandteil ihrer Arbeit sei. Eine wichtige Rolle komme den Natur- und Landschaftsführern zu, die dem Besucher ein hautnahes und authentisches Naturerlebnis vermitteln.

Auch im Bereich umweltverträgliche Anfahrt und Mobilität vor Ort sei Baden-Württemberg schon vergleichsweise gut aufgestellt, meinte Braun mit Blick auf Projekte wie KONUS (kostenlose ÖPNV-Nutzung für Urlaubsgäste) oder ZUMO (Nutzung von E-Mobilen und E-Bikes im Urlaub).

Ein weiterer zentraler Baustein für einen naturverträglichen Urlaub ist für die TMBW die Art der Unterkunft. Hier reiche das Spektrum von der Ferienwohnung auf dem Demeter-Bauernhof oder dem Bio-Hotel über das Stadthotel, das auf seinem Energiedachgarten mit Solaranlagen und Windturbinen Strom erzeugt, bis hin zum Campingplatz am Bodensee, der den Umwelt-Kriterien von Viabono entspricht, oder die Biosphärengastgeber.

Sämtliche Biosphärengastgeber-Hotels, so führte Achim Nagel von der Geschäftsstelle des Biosphärengebiets aus, seien nach dem EU-Umweltmanagementsystem EMAS zertifiziert, der höchsten europäischen Auszeichnung. Als offiziell anerkannte Partner des Biosphärengebiets hätten sie sich dazu verpflichtet, durch eine nachhaltige Wirtschaftsweise aktiv zum Erhalt „unserer schützenswerten Kulturlandschaft“ beizutragen.
Dieter Wetzel, Biosphärengastgeber und Patron des Hotels „Schwanen“ in Metzingen, machte am konkreten Beispiel deutlich, welche Hürden ein Hotel auf dem Weg zur EMAS-Zertifizierung zu überspringen hat. Außerdem verwies er darauf, dass nachhaltiger Urlaub und Genuss kein Widerspruch seien. Dies bewiesen nicht nur die Biosphärengastgeber, sondern zum Beispiel auch die Naturparkwirte im Schwarzwald oder die Gastronomen der Vereinigung „Schmeck den Süden“, die sich allesamt der Tradition und regionalen Produkten verpflichtet fühlten.

Von heute an, so berichtete Braun, werde der „Grüne Süden“ zunächst einmal auf der TMBW-Website präsentiert, wobei dem Besucher von Anfang an buchbare Pauschalen offeriert würden. Ein „Grüner Süden“-Magazin werde folgen und auch auf der TMBW-Kooperationsbörse im September werde das Thema eine wesentliche Rolle spielen. Braun zeigte sich zuversichtlich, dass rasch weitere Regionen und Organisationen „mit an Deck kommen“ und dazu beitrügen, den „Grünen Süden“ zu einem starken Leitprojekt des baden-württembergischen Tourismus zu machen.
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